Keramik-Werkstatt im tropischen Paradies
Brücke-Damen zu Gast bei der F. Widayanto Galerie in Depok
Am Ende konnte jede Teilnehmerin ein eigenes Kunstwerk mit nach Hause nehmen. Fast jedenfalls, denn in ein paar Stunden Keramik Workshop in der F. Widayanto Galerie, konnte nur die erste Station einer Kette von Produktionsschritten bewältig werden. Immerhin, der Tonklumpen hat Gestalt angenommen und mit Hilfe von Formen verwandelten die 17 Brücke-Damen die lehmige Masse in Blätter, Schmetterlinge, kleine Schalen, Kreuze oder Untersetzer aller Größen und Muster. Das Team der Widayanto Werkstätte in Depok unterstützte wo nötig. Größte Herausforderung war wohl, das Kunstwerk wieder unbeschadet aus seiner Form zu befreien. Die Prozesse Trocknen, Glasieren und Brennen sollten folgen – allerdings von den Fachleuten beaufsichtigt. Geliefert wird das Prachtstück einige Wochen später. |
Hier befinden sich umgeben von einer umlaufenden Veranda mit gemütlichen Sitzecken mehrere Wohn- und Schlafräume (auch dieses Haus kann gemietet werden), vollgepackt mit einer genialen Mischung aus Javanischem Flair und den feingearbeiteten Keramikschätzen des Künstlers. Viele sind nicht zufällig entstanden, sondern haben eine eigene Geschichte, vor allem seine ungewöhnlichen Frauenfiguren, mit fließenden Gewändern und einprägsamen Gesichtern. Der Besuch in der Außenstelle des namhaften Indonesischen Keramikkünstlers F. Widayanto in Depok war wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Es ist eine Oase weit im Süden Jakartas. Gerade noch auf dem neuen Autobahnkreuz und in den engen, quirligen Straßen eines typischen Kampung, biegt man unvermittelt in eine eher bescheidene Hofeinfahrt ein. Dahinter liegt ein tropisches Gartenparadies mit mehreren typisch Javanischen Häusern. Prächtig, geschnitzte Holztore, ein verglastes Holzhaus das als Treffpunkt und Restaurant dient, ein Bungalow auf Stelzen, der sogar für die Nacht angemietet werden kann und weiter oben das 1998 erbaute Haupthaus mit wunderschönen Sammlerobjekten und Widayanto’s Kunstwerken. |
Pak Apip hat an diesem Tag die Führung übernommen und gibt Details zu den außergewöhnlichen Kreationen von F. Widayanto, der sich seit den 70er Jahren immer weiter entwickelt hat und heute im Bereich Keramik einer der angesehensten Künstler Indonesiens ist. „Und heute auch viel kopiert wird“, wie unser Indonesisches Mitglied Jetty hinzufügt. Seine großen Figuren und andere dekorative Objekte, die wunderschöne Handwaschbecken oder Wayang Figuren, haben einen stolzen Preis. 18 Millionen IDR sind da schon mal fällig. Sie sind mittlerweile Sammlerstücke und sehr begehrt. Doch im Laden auf dem Gelände finden sich auch viele handliche und preiswerte Souvenirs.
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Ganz oben am Ende des weitläufigen Areals liegt die Werkstatt, in der Besucher sich an langen Tischen niederlassen und ein eigenes Ton-Kunstwerk - frei nach den Motiven von F. Widayanto - fertigen können. Er liebt die Natur und bekennt sich zum Christentum. Unter den hunderten von Formen, die in der Open Air Werkstatt bereit liegen, finden sich Blumen-, Blätter- und Tiermotive, auch verschiedene Kreuzformen und ebenso herrliche Kalligrafie Bespiele aus dem Arabischen.
Soviel Kreativität macht natürlich hungrig. So fand der Brücke Ausflug seinen Abschluss mit einem gemeinsamen Indonesischen Mittagessen, bevor dann alle wieder in den herrlichen Garten strömten, um nochmals eine Bilderserie zwischen tropischer Vegetation und Javanischem Architektur Flair zu schießen. Zur Erinnerung händigte Pak Apip jeder Teilnehmerin ein kleines Keramikblatt am Lederband aus. Gerda Kassing |